Arbeit im Rollstuhl?

Der Arbeit im Rollstuhl als bezahlte Tätigkeit, also als „Job“ geht meist eine Arbeit an den geänderten Lebensbedingungen zuvor. So muss das sichere Handling des Rollstuhls und der geänderten Situationen gewährleistet sein. Dies geschieht durch eine Rehabilitation von Querschnittsgelähmten, in denen der tägliche, geänderte Umgang mit allen Alltagssituationen geübt und vermittelt wird. Nach abgeschlossener Reha stellt sich zumeist die Frage, ob der zuvor erlernte Beruf oder das angestrebte Berufsziel weiterhin ausgeübt werden kann.

Hier die Hoffnung aufzugeben und resignierend zu subsummieren „Das schaffe ich doch alles nicht“, lasst das Beispiel von S. Hawkings vorfuhren, der mit einer kompletten Lähmung enorme Leistungen erbracht hat, nämlich u.a. das Verfassen der „kurzen Geschichte der Zeit“, das bahnbrechende Erkenntnisse vorweist, die die „Zeit“ und deren Verlauf des Weiteren prägen. Relativ sicher ist, dass Berufszweige, in denen körperlicher Einsatz gefragt ist, nicht mehr zur Wahl oder Disposition stehen können. So durften Berufe wie „Kellner“ oder „Bauarbeiter“ außer Diskussion stehen.

Wer einen derart auf körperliche Leistung ausgerichteten Beruf bis zur Querschnittslähmung ausübte, muss nun umdenken und eine Umschulung anstreben. Hierbei hilft die Beratung des Arbeitsamtes, das mit speziellen Kursen Behinderten eine Reintegration in das Arbeitsleben vermittelt. Aber auch in Vereinen, findet man diesbezüglich Unterstützung. Dabei bieten sich eine Vielfalt von Berufs Möglichkeiten an, die man zuvor eventuell noch nie reflektiert hatte und die Wahl zu einem neuartigen Beruf kann sich auch als Chance herausstellen.

BERUFSWAHL BEI QUERSCHNITTSLÄHMUNG

Welche Berufe sich als geeignet erweisen, muss jeder für sich herausfinden. Vielleicht muss man Kompromisse bei der Wahl eines neuen Berufs eingehen oder sich komplett neu orientieren. So kann man auch einen neuen Beruf als neue Chance ansehen und als Veränderung seines Lebens akzeptieren lernen. Meist wird es sich bei den geeigneten Berufen um Tätigkeiten handeln, die überwiegend sitzend auszuüben sind und da eignen sich – was sonst – meist PC-assoziierte Tätigkeiten, deren Spektrum reichhaltig genug sein dürfte, um den richtigen für sich zu selektieren. Zudem muss natürlich auf die Rahmenbedingungen des Jobs geachtet werden – barrierefreier Zugang, behindertengerechte Ausstattung des Arbeitsplatzes. Insbesondere bieten sich hier als Arbeitgeber der öffentliche Dienst an, der mit seiner „Behindertenquote“ bevorzugt auch Paraplegie oder Tetraplegie Querschnittsgelähmte einstellt und um deren Integration in das Arbeitsleben bemüht ist.

ANSPRUCH AUF ERWERBSMINDERUNGSRENTE

Sollte die gehandicapte Person nur noch teilweise oder gar nicht mehr seiner Arbeit nachgehen, so hat die betroffene Person das Recht auf eine Erwerbsminderungsrente. Bei der Erwerbsminderungsrente wird zwischen der vollen Erwerbsminderung und der halben Erwerbsminderung gesprochen. Die volle Erwerbsminderungsrente bekommen Personen die weniger als drei Stunden täglich Ihrer Arbeit nachgehen können. Personen die drei bis sechs Stunden arbeiten können, haben Anspruch auf eine teilweise Erwerbsminderungsrente.

ERGOTHERAPIE BEI QUERSCHNITTSLÄHMUNG

Ergotherapie soll vermittelnd zwischen dem Querschnittsgelähmten und seiner Umgebung wirken und zielt mit Hilfe speziellen Bewegungstrainings darauf darauf ab, die Motorik funktionell zu optimieren. So kann zum Beispiel durch spezifische Greifübungen eine Funktionshand gebildet und gestärkt werden oder bestimmte Kniffe vermittelt werden, die ein An- oder Auskleiden erleichtern. Weitherhin wird der Umgang mit Hilfsmitteln, wie speziellen Trinkgefäßen oder auch mit Schreibhilfen systematisch erlernt. Ergotherapeuten stehen Querschnittsgelähmten jedoch auch langfristig beratend zur Verfügung, beispielsweise bei der Wahl von behindertengerechtem Computer und dessen Zubehör oder bei der Selektion der notwendigen Hilfsmittel, wie Badewannenlift oder auch vermittelnd bei der Beratung zum KFZ-Umbau für Querschnittsgelähmte mit 1-Hand-Steuerung. Im Zentrum der ergotherapeutischen Bemühungen stehen die höchstmögliche Selbständigkeit des Querschnittsgelähmten sowie die Reintegration in sein ehemaliges privatesUmfeld.

PHYSIOTHERAPEUTISCHE ANWENDUNGEN

Physiotherapeutische Anwendungen reichen von Massagen, die der Erhaltung der Muskelmasse dienen sollen bis hin zu Reizstrombehandlungen, mit denen eine Regeneration der Reflexe erreicht werden soll. Spezielle Trainingsmaßnahmen zielen darauf ab, die Techniken des Greifens mit einer gelahmten Hand zu erlernen und erholen somit ebenfalls die Mobilität der Gliedmaßen. Oberstes Ziel der Physiotherapie bei Querschnittslähmung ist die Intensivierung bzw. Regeneration verlustiger Gliedmaßen Funktionen. Sollte diese Funktionen sich nicht wieder herstellen lassen, so werden adaptive Hilfsmittel zum Funktionsausgleich eingesetzt. Ebenfalls wird die Anwendung dieser Hilfsmittel und geübt. Neben dem Trainieren des Umgangs mit dem Rollstuhl bedeutet das weiterhin, das ebenfalls Atemtherapien sowie Behandlungen in Krisensituationen, wie sie bei auftretenden Spastiken vorkommen können, durchgeführt werden oder dass Schmerzen behandelt und Entspannungspraktiken geübt werden.

 QUERSCHNITTSLÄHMUNG

Hierbei handelt es sich um intensive Rehabilitationsmaßnahmen, die die Gehfähigkeit zumindest verbessern und günstigstenfalls die Bewegungsfähigkeit vollständig wiederherstellen sollen. Die Therapie beruht auf neurophysiologischen Messungen des zentralen Nervensystems und ist eine Kombination aus Physio- und Neurotherapie. Mit dem Trainieren des Gleichgewichts, der Koordination, des Raumgefühls sowie der Grob- und Feinmotorik soll der Patient schrittweise wieder an die ursprünglichen Bewegungsmuster herangeführt werden. Ein nützlicher Nebeneffekt ist, dass dabei zugleich die Muskeln, speziell die Haltemuskeln mittrainiert und die vegetativen Funktionen gefördert werden.

REHABILITATIONSMASSNAHME

Die neurophysiologischen Messungen begleiten die gesamte Therapie. Anhand der Aufzeichnungen soll einerseits der Verletzungsgrad festgestellt werden, andererseits lassen sich Behandlungsfortschritte ablesen. Letztendlich hat die Therapie zum Ziel, dass sich die verletzten Nerven reorganisieren und schließlich vollständig regenerieren. Dies soll erreicht werden, indem sich das Nervensystem dem Training entsprechend neu auf die Bewegungsabläufe ausrichtet, die koordinierten Bewegungen neu erlernt und damit zur Funktionalität angeregt wird. Zur Therapie wird ein Trainingsinstrument eingesetzt, welches, auf die Messungen abgestimmt, exakte Bewegungsabläufe vorgibt.

Das umfasst sowohl die beweglichen wie auch die gelähmten Gliedmaßen, um die Gesamtfunktionalität wiederherzustellen. Auf diese Weise sollen die ursprünglichen Aktivitätsmuster sowohl der Gliedmaßen wie auch des Gehirns und des Nervensystems reaktiviert werden. Zum Ende der Rehabilitationsphase wird verstärkt auf die soziale Integration hingearbeitet. Der Patient soll eine größtmögliche Eigenständigkeit erreichen, um abhängig vom bisherigen Therapieerfolg den Alltag weitgehend oder völlig ohne fremde Hilfe bewältigen zu können. Nach Möglichkeit wird auch eine berufliche Rehabilitation angestrebt.

Neben den in den USA und in China durchgeführten Versuchsreihen an Querschnittsgelähmten mit der Transplantation von fetalem Stammzellengewebe in die lädierten Bruchstellen, die sich derzeit in Prüfung befinden sowie der makrophagen Zelltherapie dürfen konventionelle , therapeutische Maßnahmen nicht außer Acht gelassen werden. Sie stellen derzeit eine unabdingbare Notwendigkeit bei Lähmungen dar, denn spinale Lähmung kann bis zur Ataxie führen, deshalb gehören Behandlungen im ergotherapeutischen Bereich zu zwingenden Maßnahmen bei Lähmungen.

Sie verhindern oder minimieren den Muskelabbau und fördern teils auch Regeneration der Bewegungsfähigkeit. Die konventionelle Therapie besteht überwiegend aus Muskeltraining zur Wiedererlangung der Bewegungsfähigkeit. Aber auch eine Stimulation der Nerven mittels Eletroden zählt zu den konventionellen Therapien. Konventionellen Behandlungsmethoden gelten oft als Vorbereitung für weiterführende Maßnahmen, z.B. das Einsetzen von Neuroprothesen, die eine Beweglichkeit der oberen Gliedmaße ermöglicht. Diese Verfahren werden in den vergangenen Jahren vermehrt angewandt. Auch die Stimulation der Nervenenden durch Eletroden erzielt funktionale Verbesserungen, da einige Nervenenden durch die Elektrostimulation angesprochen werden können.

Wichtig ist, dass die konventionellen Therapien relativ früh angewandt werden, da insbesondere frische Brüche besonders zugänglich für eine regenerative Stimulatia sind. So haben Behandlungen während intensiver Elektrostimulation dieses Jahr bereits derartige Erfolge erzielt, dass ein gelähmter Mann alleine stehen konnte und betroffene Muskelpartien bewegen konnte, solange die Elektroden direkt an der verletzten Stelle anlagen. Der Mann konnte einige Minuten alleine stehen und selbsttätig sein Gewicht tragen; zwar war er nicht in der Lage, selbständig auf dem Laufband zu gehen, jedoch war es ihn möglich, seine Gelenke selbstbestimmt zu bewegen.

Operative Eingriffe, wie Sehnentransplantation können insbesondere bei Tetraplegikern Verbesserungen der motorischen Funktionen des oberen Körperbereiches ermöglichen, vor allem die Ellenbogen- und Handbeweglichkeit.

Auch für Quadroplegiker, die komplett gelähmt sind, besteht Hoffnung: In Studienreihen mit Affen wurde festgestellt, dass diese in der Lage waren, mittels ihrer Gedanken Avatare zu steuern. So kann zukünftig auch diese am eingeschränktesten betroffene Gruppe von Querschnittsgelähmten am Leben teilhaben, indem sie mittels eines „brain-machine-brain-interfaces“ nicht nur taktile Empfindungen fühlen können, sondern diese auch beeinflussen.

Reha

Hierbei handelt es sich um intensive Rehabilitationsmaßnahmen, die die Gehfähigkeit zumindest verbessern und günstigstenfalls die Bewegungsfähigkeit vollständig wiederherstellen sollen. Die Therapi…

Ergotherapie

Ergotherapie soll vermittelnd zwischen dem Querschnittsgelähmten und seiner Umgebung wirken und zielt mit Hilfe speziellen Bewegungstrainings darauf darauf ab, die Motorik funktionell zu optimieren…

Physiotherapie

Physiotherapeutische Anwendungen reichen von Massagen, die der Erhaltung der Muskelmasse dienen sollen bis hin zu Reizstrombehandlungen, mit denen eine Regeneration der Reflexe erreicht werden soll…

THERAPIE UND BEHANDLUNG QUERSCHNITTSLÄHMUNG

Die Behandlung der Paraplegie, Querschnittslähmung soll im günstigsten Fall die Heilung einleiten, andernfalls kann sie lediglich eine Verschlimmerung verhindern und das Risiko von Folgeerkrankungen eindämmen. Die Heilungsaussichten sind neben dem Grad der Verletzung vor allem von der Erstbehandlung abhängig. Der Patient muss, um weitere Verletzungen zu vermeiden, flach gelagert und möglichst auf einer Vakuummatratze transportiert werden. Abrupte Bewegungen, Stöße, Erschütterungen oder gar ein Abknicken der Wirbelsäule gilt es zu verhindern. Die stationäre Behandlung sollte nach Möglichkeit in einer spezialisierten Einrichtung erfolgen. Sie beginnt mit der Fixierung des Patienten, um die Wirbelsäule zu stabilisieren.

Dies kann auch operativ geschehen, indem eine Fixatur an den betroffenen Wirbeln angesetzt wird. Unterstützend kann der Patient eine Halskrause oder ein Korsett tragen. Bei einer Wirbelsäulenfraktur ist eventuell ein operativer Eingriff erforderlich. Insbesondere muss verhindert werden, dass einzelne Wirbel auf das Rückenmark drücken oder gar Knochensplitter zu weiteren Verletzungen führen. Es gilt, die natürliche Stellung der Wirbelsäule wiederherzustellen, um eine eventuelle Regeneration der Nerven erst zu ermöglichen.

Die medikamentöse Behandlung zielt zunächst auf eine Symptombehandlung ab, um Begleiterscheinungen zu minimieren und Folgeerscheinungen nach Möglichkeit zu verhindern. Mit Spasmolytika sollen Spannungen gelöst werden, gegen Schmerzen werden Analgetika gegeben. Meist werden dem Patienten auch Psychopharmaka verabreicht, da sich dieser in der ersten Zeit in einem Schockzustand befindet, der die Lähmungserscheinungen verstärkt. Die weitere Behandlung zielt letztendlich darauf ab, dem Patienten ein unabhängiges Leben zu ermöglichen. Die Erfolgschancen richten sich nach der Art und Schwere der Verletzung, der Erstversorgung und der Therapie, die eine Reinnervation bewirken soll. Dazu werden idealerweise bereits während des stationären Aufenthalts die Motorik und Sensibilität leicht trainiert und Stimulationen der Nerven durchgeführt.

Um die Heilungschancen zu verbessern, wird seit dem Jahr 2005 in klinischen Studien Cordaneurin getestet. Das neurotherapeutische Medikament soll die Regeneration der Nervenzellen fördern, da sich diese ohne Unterstützung nicht neu bilden und organisieren. Seit 2010 wird weiterhin der Erfolg einer Behandlung mit embryonalen Stammzellen erforscht. Die Stammzellen werden zu diesem Zweck in das Rückenmark injiziert.
In Tierversuchen hat die Behandlungsmethode zu einer deutlichen Verbesserung der Bewegungsfähigkeit bis hin zur vollständigen Wiederherstellung der Nerven geführt.

Im Anschluss wurde die Behandlung mit Stammzellen auch an Menschen getestet. Bereits während der stationären Behandlung beginnt die Rehabilitation, zunächst nur in pflegerischer Hinsicht, später als Vorbereitung auf die eigentlichen Rehabilitationsmaßnahmen. Die pflegerischen Maßnahmen umfassen vor allem die Versorgung des Patienten aufgrund der Blasen- und Darmlähmung in physischer und psychischer Hinsicht.

SO BESCHREIBT DER FOCUS IN EINEM BERICHT

Eine neue Nanotechnologie konnte in Zukunft Querschnittslähmungen als Folge von Rückenmarksverletzungen verhindern. Normalerweise konnen in geschädigtem Nervengewebe Nervenzellen und deren Axone neu auswachsen und somit die Funktion wiederherstellen.

Narbenbildung am Ort der Schädigung verhindert aber diese Regeneration. Forscher um Joh Kessler von der Northwestern University haben ein Nano-Gel entwickelt, das die Narbenbildung unterdruckt und den wachsenden Nervenzellen als Gerüst dient. Es hilft ihnen, über die beschädigte Stelle hinweg zu wachsen.

Das Gel wird flüssig ins Rückenmark injiziert und setzt sich dort von selbst zu einem Gerust aus Nano-Fasern zusammen. Mause mit einem Rückenmarksschäden, die mit diesem Gel behandelt wurden, konnten ihre Hinterbeine nach sechs Wochen deutlich besser bewegen als unbehandelte Tiere, berichten die Forscher im ≫Journal of Neuroscience≪ (Band 28 Seiten 3814 bis 3823)

So beschreibt der Focus in einem Bericht die Therapie der Zukunft: Reparatur-Set aus dem Embryo
Und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beschrieb bereits 2007 den Status der verfügbaren Technologien:

Nanotechnologie Pdf vom bsi.bund.de
Sicher lässt sich auch die Nanotechnologie in Kürze für Implantate aufbereiten, wie eine Mitteilung von gully.com verlautet, in der darüber berichtet wird, wie Transistoren aus Graphen elektrische Zellaktivitäten erfassen und somit nahezu prädestiniert sind für den Einsatz bei Querschnittsgelähmten. Der Strom würde dann von Polymersolarzellen mit extremer Lebensdauer geliefert:

Transistoren aus Graphen lesen die elektrische Zellaktivität
Hilfe versprechen ebenfalls makrophage Zelltherapien und systematische Polymergels, die eine Reparaturfunktion ausführen können. Auch Implantation nanostruktureller Elemente und Proteine oder Antikörper könnten eine Regeneration von Nervenenden stimulieren mit Hilfe Transistoren aus Graphen.
Diese Transistoren erfassen elektrische Zellaktivität und können diese an Nervenenden in Form von Impulsen weitergeben. Forscher aus München und Jülich haben Transistoren aus Graphen entwickelt, mit denen sie elektrische Signale aus Zellen mit einer hohen Auflösung aufzeichnen können.

THROMBOSE BLUTGERINSEL

Als Thrombose bezeichnet man ein Blutgerinnsel, das durch den Verschluss eines Gefäßes im Körperinneren entsteht. Thrombosen bilden sich in der Regel in der unteren Körperhälfte, speziell im Becken oder in den Beinen. Ursache für die Entstehung eines solchen Blutgerinnsels kann die Schädigung einer Gefäßwand, die plötzliche Veränderung des Blutgerinnungsfaktors oder eine Störung sein, die den allgemeinen Blutfluss verlangsamt. Thrombosen bilden sich sowohl in bereits geschädigten als auch in gesunden Gefäßen.

Thrombosen fallen meist durch Schmerzen oder Schwellungen der betroffenen Körperregion auf. Meistens sitzen Thrombosen in den Venen, wodurch sie schnell lebensgefährlich werden können. Gelangt das Blutgerinnsel in die Lunge, löst es dort eine lebensbedrohliche Embolie aus. Im Gehirn kann es durch ein wanderndes Blutgerinnsel zu einem Schlaganfall kommen. Es gibt verschiedene Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose. Menschen sind besonders dann gefährdet, wenn sie die Beine lange still halten müssen, beispielsweise aufgrund eines längeren Krankenhausaufenthaltes. Ursächlich kann auch eine sogenannte Reisethrombose sein, die bei Langstreckenflügen vorkommt.

Auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus begünstigen die Entstehung einer Thrombose. Statistisch sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr besonders gefährdet. Eine wichtige Rolle spielen aber auch die individuellen Lebensgewohnheiten. Rauchen, Übergewicht oder Medikamenteneinnahme können die Entstehung einer Thrombose fördern. Wer erblich vorbelastet ist oder bereits schon einmal an einer Thrombose erkrankt ist, gehört ebenfalls zur Risikogruppe.

THROMBOSE SYMPTOME

Eine Thrombose zeigt in ihrer Entstehungsphase nur sehr ungenaue Symptome, die schwer diesem Krankheitsbild zuzuordnen sind. Oftmals leiden die Patienten an einem muskelkaterartigen Schmerz, der bei Bewegung der betroffenen Körperstelle spürbar wird. Im Stehen nimmt dieser Schmerz meist an Intensität zu. Es kann Fieber auftreten und zu Schwellungen und Überhitzung der Beine kommen. Für die Diagnose wendet der Arzt bildgebende Verfahren an. Üblich sind Ultraschalluntersuchungen oder Röntgenaufnahmen. Um möglichst schnell Therapiemöglichkeiten einleiten zu können, sollte bei den ersten Anzeichen einer Thrombose unverzüglich ein Arzt konsultiert werden. Je länger die Thrombose bereits besteht, desto schwerer ist sie behandelbar.

Bis 10 Tage nach ihrer Entstehung ist eine Thrombose noch medikamentös therapierbar. Danach bleibt nur der chirurgische Eingriff. Wichtig bei einer Thrombose ist es, die betreffende Körperregion, in der das Blutgerinnsel sitzt, hoch zu lagern und Bewegungen möglichst zu vermeiden. Ist eine medikamentöse Behandlung der Thrombose noch möglich, werden dem Patienten blutverdünnende Medikamente verabreicht, damit sich das Blutgerinnsel auflösen kann und der Blutfluss wieder gewährleistet ist. Außerdem wird an der betreffenden Körperstelle ein Druckverband angelegt, damit sich das Blutgerinnsel nicht ablösen und durch den Körper wandern kann.

Auch nach der erfolgreichen Behandlung einer Thrombose kann es zu Folgeerkrankungen kommen. Die Entstehung von Ödemen (Wassereinlagerungen im Gewebe), Krampfadern, Geschwüren oder Hautentzündungen gehören zu den krankheitsbedingten Folgen einer Thrombose. Risikopatienten können prophylaktisch etwas gegen eine Thrombose unternehmen. Vor längerem Sitzen oder liegen sollten generell spezielle Kompressionsstrümpfe angelegt werden. Vorbeugend wirkt auch Bewegung und Sport, bei dem insbesondere die Beine belastet werden. Kalte Duschen sowie ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wirken ebenfalls der Entstehung von Thrombosen entgegen. Bei einer Querschnittslähmung, Paraplegie kann das ständige sitzen im Rollstuhl ebenfalls eine Thrombose auslösen. Deshalb ist es sehr wichtig Sport zu treiben und den Körper und besonders die Beine in Bewegung zu halten.

Tetraplegie bezeichnet Lähmung der Arme sowie der Beine. Dabei kommt es auf den exakten Wirbel und dessen Hohe an, inwieweit alle Gliedmaßen komplett oder teilweise betroffen sind. Meist umfasst die Tetraplegie jedoch auch – mehr oder minder – gravierende Beeinträchtigungen der Arme.

Die Diagnose „Tetraplegie“ wird frühestens etwa 6 Monate nach Eintreten der Lähmung gestellt. Erst nach dieser Zeit kann davon ausgegangen werden, dass die Paralyse nicht reversibel ist und damit nach heutigen medizinischen Aspekten dauerhaft sein wird. Neben der noch schwerer eingreifenden Quadroplegie, die eine komplette Lähmung bezeichnet und Beatmungs,- Maßnahmen erfordert, stellt die Tetraplegie die einschneidendste Lahmung dar.

Von Tetraplegie Betroffene können nur mit ständiger Unterstützung seitens medizinischer Fachkräfte und Haushaltshilfen leben, da sie für fast alle Verrichtungen des Alltags auf Hilfe angewiesen sind. Die Therapie der Tetraplegie ruht vor allem auf optimierend verbessernden Maßnahmen statt auf korrigierenden. Dabei wird durch —> Physiotherapie und → Ergotherapie die Mobilität der beweglichen Gliedmaßen verbessert.

Als Paraplegie wird eine Lähmung der unteren oder oberen Extremitäten bezeichnet, die durch Rückenmarksschädigungen unterhalb des vierten Halswirbels entstanden ist. Mit der Lähmung einher geht auch der Verlust der Empfindungen. Die Ursachen einer Paraplegie können vielseitig sein. Häufig entstehen Paraplegien durch Verkehrsunfälle, Sportunfälle oder Unfälle im Haushalt. Auch während einer Operation kann es zu Verletzungen der Wirbelsäule mit anschließender Paraplegie kommen. Wenn sich Nerven entzünden oder Nervenbahnen durch Tumore an einer ungünstigen Stelle abgeklemmt werden, kann dies ebenfalls zu Lähmungen führen.

Bei einer Paraplegie ist das Rückenmark unterbrochen und leitet dadurch keine Reizimpulse mehr weiter, die vom Gehirn an die Extremitäten gesendet werden. Bei gesunden Menschen werden Bewegungsimpulse durch das Gehirn ausgesendet, die über das Rückenmark in die entsprechenden Körperregionen weitergeleitet werden, wodurch eine Bewegungsreaktion ausgelöst wird. Bei einer Paraplegie stoppt der Impuls an der geschädigten Stelle im Rückenmark und kommt dadurch nicht mehr in den betroffenen Körperstellen an. Dadurch sind für den Patienten keine selbstgesteuerten Bewegungen mehr möglich. In extremen Fällen kann von der Paraplegie auch die Atemmuskulatur betroffen sein.

Die Folgen einer Paraplegie sind für viele Betroffene gravierend. Es fehlt ihnen die Sensibilität für Berührungen, Temperaturen und Schmerzen. Sind die unteren Extremitäten betroffen, kann es zu einer gestörten Blasen- und Darmfunktion, einer Beeinträchtigung der Sexualität oder einer Störung des gesamten Kreislaufsystems kommen. Trotzdem die Extremitäten gelähmt und unempfindlich gegen Berührungen sind, kann ein sogenannter Phantomschmerz entstehen. Dieser wird dadurch ausgelöst, dass das Gehirn keine Rückmeldung mehr erhält und diese Fehlinformation mit Schmerz gleichsetzt.

Durch den Mangel an Bewegungen versteifen die Gelenke; die Muskulatur bildet sich zurück und Knochenbrüche entstehen schneller. Wenn ein Patient aufgrund einer Paraplegie lange liegen muss, entzünden sich häufig die wund gelegenen Stellen. Paraplegien werden in der Regel operativ therapiert. Mit einem chirurgischen Eingriff wird versucht, die Wirbelsäule äußerlich zu stabilisieren. Direkt an den Krankenhausaufenthalt sollte sich eine Reha-Maßnahme anschließen, in der eine schrittweise Wiederherstellung des Gleichgewichtes und der Koordinierung der Gliedmaßen angestrebt wird. Über den Krankheitsverlauf und die Therapieaussicht entscheiden bereits die Erste-Hilfe-Maßnahmen am Unfallort. Patienten mit Verdacht auf Schädigungen der Wirbelsäule müssen unverzüglich stabil gelagert und wenn möglich auf einer Vakuummatratze transportiert werden.

Dabei müssen während des Transportes ruckartige Bewegungen unbedingt vermieden werden. Besonders wichtig ist die sofortige Fixierung des Genicks. Wenn nach einem Unfall der Verdacht auf Rückenmarkverletzungen besteht, sollten Laien am Unfallort warten, bis professionelle Hilfe eintritt, sofern der Verletzte keinen weiteren Gefahren ausgesetzt ist. Die Therapie eines Paraplegie-Patienten kann oft sehr lange dauern. Viele Patienten sind lange Zeit oder sogar dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen.

Dadurch werden sie in ihrem Alltag stark eingeschränkt und müssen sich mit einer neuen Lebenssituation vertraut machen. Paraplegie-Patienten müssen zumindest zeitweise ihre Selbstständigkeit aufgeben und sind von der Hilfe andererabhängig. Neben den körperlichen Beschwerden leiden viele Patienten daher auch an psychischen Störungen. Durch die verminderte Körperwahrnehmung ist das eigene Selbstbild gestört; dadurch entstehen Minderwertigkeitskomplexe und Rückzug aus der Gesellschaft. Paraplegie-Patienten, die dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen sind, können jedoch durch eine entsprechende Ausstattung ihrer Wohnung und ihres Autos weitgehend Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zurück erlangen.

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